Please Do Not Touch The Artwork

Please Do Not Touch The Artwork |

Fotografie und Berührung



Termin:  02. bis 28. August 2016

Ort: Eulerstr. 1,  13357 Berlin (Nähe Gesundbrunnen)

Öffnungszeiten: 16:00 bis 20:00 Uhr

Eintritt: frei



werkraum bild und sinn e.V. veranstaltet im August 2016 ein vierwöchiges FotoVideo-Festival zum Thema „Berührung“.


FESTIVALBEITRÄGE


CaroSell

spice in a huddle (Video)

02. bis 06. August 2016

Öffnungszeiten: ab 20:00 Uhr (02. August),  16:00 bis 20:00 Uhr an den anderen Tagen


Gallery Talk:  06. August 2016, 20:00 Uhr

Gesa Salget von gezipark.nadir.org im Gespräch mit  CaroSell


Sebastian Sprenger

fotoimmersiv. Eintauchen in eine Bilderwelt aus Stills  (Fotografie)

11. bis 14. August 2016

Öffnungszeiten: ab 20:00 Uhr (11. August),  16:00 bis 20:00 Uhr an den anderen Tagen


polynervös

touch pleasure work (Performance)

17. und 18. August 2016, 20:00 Uhr


Workshop: 18. August 2016, 16:00 Uhr


Gallery Talk: 21. August 2016,  16:00  Uhr

Die Kunsthistorikerin Annika Wienert im Gespräch mit dem Performance-Kollektiv


Susanne Keichel

Fluchtlinien (Fotografie)

19. bis 24. August 2016

Öffnungszeiten: ab 20:00 Uhr (19. August),  16:00 bis 20:00 Uhr an den anderen Tagen


Denise Winter mit Nicola Wähner

Fragment_getanzt/Bauhaus (Multimedia/Performance)

25. August 2016: 20:00 Uhr, 27. und  28. August 2016: 16:00  Uhr


Dr. Mareike Stoll

Das Fotobuch als Medium der Berührung (Vortrag)

26. August 2016, 20:00 Uhr


Alexander Müller-Rakow und  Juan Pablo García Sossa

Berührung als Digitale Interaktion

28. bis 31. August 2016

Öffnungszeiten: ab 20:00  Uhr (28. August), 16:00 bis 20:00 Uhr an den anderen Tagen


Gallery Talk: 28. August 2016, 20:00 Uhr

Der Medienwissenschaftler Sebastian Sprenger spricht   über haptische Interaktivität


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Ausgangspunkt des Festivals ist  die Frage nach dem Verhältnis von Fotografie und Berührung. Fotografie ist zunächst ein visuelles Medium, das nicht den Tastsinn anspricht. Jedoch lassen sich mindestens drei Ebenen der Interdependenz unterscheiden: im haptischen, physikalischen und affektiven Sinn berühren Fotografien sehr wohl bzw. lassen sich berühren.


Haptik

Konkrete fotografische Bilder sind als Abzüge, Diapositive, Kontaktstreifen, Fotoplatten oder Negativmaterial dreidimensional und somit berührbar. In der digitalen Fotografie scheint es nichts mehr zum Anfassen zu geben, das Bild ist nur mehr Binärcode. Mit der Entwicklung und massenhaften Verbreitung von Touchscreens ist die manuelle Berührung nun allerdings wesentlicher Bestandteil des Betrachtens von Fotos auf den Bildschirmen von Mobiltelefonen und Tablets.


Physik

Fotografien entstehen durch den Einfall von Lichtstrahlen auf eine lichtempfindliche Oberfläche. In der Fototheorie wird diese physikalische Verbindung fotografischer Bilder mit der materiellen Realität mit den Begriffen Index und Abdruck betont.


Affekt

Zur Fototheorie des Abdrucks und der Einbeziehung des Tastsinns kommt ein dritter Aspekt, der den beiden anderen historisch vorangestellt ist: Das Vermögen fotografischer Bilder im übertragenen Sinne zu berühren. Fotos werden so zu Affektauslösern. Roland Barthes hat dies in Die helle Kammer als punctum beschrieben. Das punctum berührt den Betrachter oder die Betrachterin unwillkürlich und nahezu gewaltförmig. Intendiert hingegen ist eine affektive Berührung in der langen Tradition der sozialdokumentarischen Fotografie, die Empathie und/oder Empörung hervorrufen soll.


Das künstlerischen und theoretischen Festivalbeiträge vernetzen medienreflexive und thematische Zugänge zum Verhältnis von Visualität und Berührung im haptischen, physikalischen und affektiven Sinn.


Festival-Leitung: Alexandra Klei, Sebastian Sprenger, Annika Wienert


Kontakt: werkraum_bildundsinn@gmx.de